Bestimmung und Optimierung der Leistungsfähigkeit des Transportnetzes zur Sicherung der Holzversorgung eines Zellstoffwerkes : untersucht am Beispiel eines Plantagenforstbetriebs in Südostbrasilien
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http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:25-opus-17960https://www.freidok.uni-freiburg.de/dnb/download/1796
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Abstract
Die Nutzung von Eukalyptusholz für die Zellstoffproduktion in Brasilien hat seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung gewonnen. Angesichts des weltweit ansteigenden Papierverbrauchs werden sich die Zellstofffabriken ihre Produktion weiter zu steigern. Für die Bereitstellung größerer Rohholzmengen müssen die produktiven Holzbodenflächen vergrößert werden. Das Transportnetz soll eine bestimmte Leistung gewährleisten. Die Straßen sind häufig belastenden klimatischen Einflüssen und die Abnutzung ausgesetzt. Die Transportkosten werden außer durch die Entfernung auch von einer Änderung des baulichen, "qualitativen" Zustands und damit Leistungsfähigkeit einer Straße beeinflusst. Vor dem Hintergrund der wachsenden Anforderungen an das Transportnetz und unvollständiger Informationen über dessen Zustand und Leistungsfähigkeit wurde in dieser Arbeit das Straßennetz untersucht. Die Erprobung eines Verfahrens zur Ermittlung der Leistungsfähigkeit verschiedener Straßentypen sowie die Identifizierung von leistungsbeeinflussenden Faktoren und Schwachstellen des Straßennetzes wurden als Ziele formuliert. Die zukünftigen Ansprüche an das Transportnetz sollten über die Beschreibung des Holzflusses für einen mittelfristigen Planungshorizont erfasst wer-den. Ein entscheidendes Werkzeug war bei den meisten Arbeitsschritten das verwendete geographische Informationssystem (GIS). Die ausgewählte Messgröße, welche Auskunft über die Leistungsfähigkeit eines Straßenabschnitts geben sollte, war die jeweilige spezifische Geschwindigkeit. Über Messungen in Form von GPS-gestützten Zeitstudien wurden die Geschwindigkeiten auf Abschnitten verschiedener Straßentypen ermittelt. Die beeinflussenden Eigenschaften wurden mittels Inventur und die Geschwindigkeit mittels Zeitstudie erfasst. Mit Hilfe der Geschwindigkeit konnte der jeweilige Widerstand (Impedance) einer Straße für den Holztransport auf dem jeweiligen Straßenabschnitt bestimmt werden. Diese Werte wurden verwendet, um die voraussichtlichen Engpässe im Transportnetz zu identifizieren und darzustellen. Mit der Kenntnis über solche Schwachstellen ergab sich die Frage, ob die Straßen beispielsweise durch zusätzliche Straßeninstandsetzungsmaßnahmen in ihrer Leistung erhöht werden könnten und wie hoch sowohl die Kosten als auch der Nutzen solcher Maßnahmen ist. Im Falle von zusätzlichen Instandhaltungsmaßnahmen wird der Amortisationszeitpunkt umso schneller erreicht, desto größer die transportierten Holzmengen sind (Stückkosten). Um entsprechende Maßnahmen planen zu können, wurde der voraussichtliche, zukünftige Holzfluss für einen mittelfristigen Zeithorizont von vier Jahren geschätzt. Dabei ist aufgrund der weltweit steigenden Nachfrage nach Zellstoff unter Umständen noch mit einem größeren Holzfluss als mit den vorliegenden ermittelten Daten zu rechnen. Umso bedeutender dürfte dann eine Verbesserung der Transportsteuerung werden. Aus mittel- und langfristiger Sicht der Holzversorgung sind jene Stellen des Transportnetzes mit permanentem, kontinuierlichen Holzfluss besonders kritisch und bedürften am ehesten dauerhafter Verbesserung.Date
2004Type
doctoral_thesisIdentifier
oai:freidok.uni-freiburg.de:1796http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:25-opus-17960
https://www.freidok.uni-freiburg.de/dnb/download/1796
https://www.freidok.uni-freiburg.de/data/1796