Online Access
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:25-freidok-103773https://dx.doi.org/10.6094/UNIFR/10377
https://www.freidok.uni-freiburg.de/dnb/download/10377
https://www.freidok.uni-freiburg.de/data/10377
Abstract
Die vorliegende Arbeit untersucht katholische Bildungseinrichtungen im Irland der Restaurationsepoche unter der Regentschaft Karls II. Sie ist in zwei Abschnitte unterteilt: die grundlegende Ermittlung und Lokalisierung dieser Institutionen im Untersuchungszeitraum sowie eine detaillierte Analyse ihrer Funktionsweisen. Die Arbeit behebt mit dem ersten Abschnitt ein Forschungsdesiderat der vergangenen Jahrzehnte, in denen sich die Forschung besonders mit den irischen Kollegs auf dem Kontinent auseinandersetzte, die grundlegendere Vorbereitung der Schüler in ihrer Heimat dabei aber außer Acht ließ. Die Untersuchung ergab, dass entgegen bisheriger Annahmen eine Vielzahl katholischer Schulen anhand verschiedener Quellen nachgewiesen werden kann, was wiederum die weitergehende Frage aufwarf, inwiefern solche Institutionen in einem protestantisch regierten Land wie Irland überleben konnten? Die Auswertung der jesuitischen Litterae Annuae, bischöflicher Briefe und protestantischer Regierungsdokumente zeigte in umfassender Breite eine irische Bildungslandschaft, die von einem starken, konfessionellen Miteinander bis hin zur Indifferenz geprägt war. So florierten katholische – und besonders als qualitativ hochwertig eingeschätzte jesuitische – Schulen vor allem in protestantisch dominierten, urbanen Räumen, wo sie von Angehörigen beider Konfessionen besucht, gefördert und finanziert wurden. Die Autorität der protestantischen Regierung war nur geringfügig dazu in der Lage und hatte wenig Interesse daran, die katholischen Bildungseinrichtungen zu schließen, besonders in den Regionen Irlands, die über keine oder nicht ausreichend protestantische Schulen verfügten. Katholische Lehrer, die in großer Zahl vorhanden waren und Unterricht sogar oftmals kostenlos anboten, nahmen demnach dem Staat Aufgaben ab, die er weder finanzieren konnte, noch wollte. Gleichzeitig bot die Toleranz von katholischen Schulen eine Möglichkeit, sowohl für die Regierung als auch für die protestantischen Landbesitzer positive Verbindungen mit den katholischen Kirchen- und Bildungseliten zu etablieren, um somit die Gefahr einer erneuten katholischen Rebellion zu minimieren. Die Arbeit kommt zu dem Ergebnis, dass die Bildungslandschaft in Irland und besonders die katholische, vielfältig und interkonfessionell geprägt war. Schulen waren von höchst unterschiedlicher Lehrqualität, durchschnittlich aber nicht weniger weiter verbreitet oder von schlechterem Niveau als in vergleichbaren Territorien des frühmodernen Europas.Date
2014Type
doctoral_thesisIdentifier
oai:freidok.uni-freiburg.de:10377http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:25-freidok-103773
http://dx.doi.org/10.6094/UNIFR/10377
https://www.freidok.uni-freiburg.de/dnb/download/10377
https://www.freidok.uni-freiburg.de/data/10377