Author(s)
Ruscher, AndreaKeywords
15.80 Japan15.00 Geschichte: Allgemeines
Oda Nobunaga / Religion / Krieg / Gewalt / Japan / Sengoku / Buddhismus / Konfuzianismus / Schintoismus / Ikkō-ikki / Honganji / Jesuiten / Globalgeschichte / Ishiyama Krieg
Oda Nobunaga / religion / warfare / violence / Japan / Sengoku / Buddhism / Confucianism / Shintoism / tentō / civil war / ikkō ikki / Honganji / Jesuits / comparative history / global history / The Chronicle of Lord Nobunaga / Three Unifiers / Ishiyama War
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http://othes.univie.ac.at/54154/Abstract
Die These beschäftigt sich mit der Rolle von Religion im japanischen Bürgerkrieg des 16. Jahrhunderts, welcher die Wiedervereinigung des Landes nach sich zog. Dafür wird ein Stand der Forschung mit der Analyse von Primärquellen kombiniert und somit eine Fallstudie innerhalb des breiten Feldes der Religions- und Gewaltforschung erstellt. Im Zentrum steht der erste der drei Einiger Japans, Oda Nobunaga (1534-1582), welcher ein außergewöhnlicher Kriegsführer war, sowohl wenn es um geschickte Strategie ging, als auch im Einsatz von Gewalt. Besonders der Ishiyama-Krieg (1570-1580), in dem Oda Nobunagas Streitkräfte die buddhistische Sekte des Honganji und die damit verbundenen militanten Vereinigungen, die Ikkō-Ikki, bekämpften, dient als Beispiel für einen Höhepunkt der Brutalität im Kampf. Die zeitgenössischen Akteure werden im Kontext des religiösen und philosophischen Pluralismus der Zeit betrachtet – verschiedene buddhistische Schulen, Konfuzianismus, Shintoismus und christliche Missionare werden miteinbezogen. Allen voran kann gezeigt werden, dass Religion gesellschaftliche Autorität ausstrahlte, die Gewalt gegen heilige Orte hemmte. Das heißt, Nobunaga zerstörte zwar Tempel und Schreine, aber in jenen Fällen legte sein Chronist Ōta Gyūichi (1527-1613) umfangreiche Rechtfertigungen dafür vor. Demgegenüber fehlen derartige Argumentationen bei Kämpfen gegen weltliche Gegner. Es wurde vorgebracht, dass jene religiösen Institutionen selbst ihr Ende herbeigeführt hätten, weil sie sich unangemessen verhielten und sich in Machtpolitik einmischten anstatt sich auf ihre religiösen Aufgaben zu konzentrieren. Insgesamt bekräftigt die These die Notwendigkeit, Religion in eine Analyse dieses vergangenen Konflikts einzubeziehen.The thesis looks into religion’s role in Japan’s civil war, which finally leads to unification, in the 16th-century. Combining a state of the field and a close reading analysis of primary source material, the thesis establishes a case study within the broad field of research on religion and violence. At the centre of attention is the first of the Three Unifiers of Japan, Oda Nobunaga (1534-1582), who was an outstanding warrior leader when it came to clever strategy but also in his recourse to violence. Particularly the Ishiyama War (1570-1580), in which Oda Nobunaga’s forces fought the Buddhist branch of the Honganji and its connected militant leagues, the ikkō ikki, serves as example of brutality’s peak in armed struggle. Contemporary actors are assessed in context of religious and philosophical pluralism of the time – various Buddhist branches, Confucianism, Shintoism and Christian missionaries are taken into account. Most importantly, it can be shown that religion emanated societal authority which inhibited violence against holy places. That is, Nobunaga did destroy several monasteries and shrines, but in those cases, his chronicler Ōta Gyūichi (1527-1613) put forward extensive justification, which was absent when he described battles against secular counterparts, on the contrary. It was reasoned that those religious institutions had brought about their own end because they behaved inadequately and exchanged a focus on religious practice with meddling in power politics. Altogether, the thesis strongly supports the need to include religion into an analysis of this past conflict.
Date
2018Type
HochschulschriftIdentifier
oai:othes.univie.ac.at:54154Ruscher, Andrea (2018) Religious dimensions in Japan's medieval unification. Masterarbeit, Universität Wien. Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät BetreuerIn: Buc, Philippe