Author(s)
Formeier, JuliaKeywords
15.00 Geschichte: AllgemeinesFlüchtlinge / Nachkriegszeit / Voitsberg
Refugees / post-war period / Voitsberg
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http://othes.univie.ac.at/44245/Abstract
Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit den Flüchtlingen in der Nachkriegszeit in Österreich. Als exemplarisches Beispiel dafür dient der weststeirische Bezirk Voitsberg. Zu Beginn wird nach der Genfer Flüchtlingskonvention geklärt, wer ein Flüchtling ist, und ob Österreich als Flüchtlingsland zu bezeichnen ist. Neben der historischen Kontextualisierung der Flüchtlingssituation in Österreich bzw. in der Steiermark werden auch die wichtigsten Definitionen bezüglich des Themas Flüchtlinge aufgelistet und erklärt. So werden unter anderem die Begriffe „Displaced Persons“ und die sogenannten „Volksdeutschen“ näher erläutert, welche beide jeweils eine Gruppe von Flüchtlingen in der Nachkriegszeit darstellten. Zudem werden die internationalen Flüchtlingsorganisationen UNRRA, IRO und UNHCR kurz beschrieben. In Bezug auf den Bezirk Voitsberg wird die politische, soziale und ökonomische Struktur erklärt. Der Bezirk war ein Industriegebiet sowie ein Bergbaugebiet und wies daher viele Arbeitsplätze auf. Insbesondere nach Kriegsende wurden helfende Hände, für die Arbeiten unter anderem im Bereich der Landwirtschaft gesucht, da viele Österreicher gefallen waren oder sich noch in Kriegsgefangenschaft befanden. Daher ließen sich viele Flüchtlinge, vor allem deutschsprachige aus Krndija oder Gottschee, in der Nachkriegszeit im Bezirk Voitsberg nieder. Aber nicht nur Flüchtlinge, sondern auch ZwangsarbeiterInnen befanden sich im Bezirk. Durch die vorhandene Arbeit in der Landwirtschaft, in der Industrie und im Bergbau entstanden eigene Siedlungen, welche von den Flüchtlingen selbst angelegt wurden. Die Integration wurde durch die gleiche Muttersprache und ähnlicher Kultur erleichtert. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich die Flüchtlingssituation im Bezirk nicht von anderen Industriegebieten in Österreich in dieser Zeit unterschied. In den zehn Jahren kamen viele Flüchtlinge und gingen wieder, jene die im Bezirk blieben wurden eingebürgert und bauten sich Eigenheime.This master thesis is about refugees in the post-war period in Austria. The West Styrian district of Voitsberg serves as an example. I start with the questions who is a refugee and if Austria is a refugee country. The term refugee has been defined by the „Geneva Convention“. Apart from the historical contextualization of the refugee situation in Austria, respectively in Styria I explain the most important terms relating to the subject of refugees, among others the terms „Displaced Persons“ and so-called „Volksdeutsche“. Both of them were groups of refugees in the post war time. In addition, there is a short description of the international refugee organisations UNRRA, IRO and UNHCR. I also explain the political, social and economic structure of the district of Voitsberg which was an industrial area as well as a mining area offering a lot of jobs. Particularly after the war many helping hands were needed, especially in agriculture because many Austrians were killed or in captivity. In the post-war period many refugees settled in the district of Voitsberg. Among them were many German speaking refugees from Krndija or Gottschee. Not only refugees but also forced labourers lived in that area. Owing to the jobs available in agriculture, industry and mining, the refugees founded their own settlements. The integration of the refugees was facilitated by the same mother tongue as well as a similar culture. In summary, it can be said that the refugee situation in the district was not different from other industrial areas in Austria during that time. From 1945 to 1955 many refugees came and left again. But those who stayed became citizens of the district of Voitsberg and built their own homes.
Date
2016Type
HochschulschriftIdentifier
oai:othes.univie.ac.at:44245Formeier, Julia (2016) Flüchtlinge in der Nachkriegszeit 1945-1955. Masterarbeit, Universität Wien. Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät BetreuerIn: Perz, Bertrand