"Die Sache ist im guten Zustand zurückzugeben" - Annäherungen an das Konzept der fairen Hinterlassenschaft
Contributor(s)
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZKeywords
ÖkologiePhilosophie
Ecology
Philosophy
Ökologie und Umwelt
Philosophie, Theologie
Ecology, Environment
Philosophy, Ethics, Religion
Nachhaltigkeit
nachhaltige Entwicklung
Verantwortung
Umweltverhalten
Umweltethik
Wertorientierung
sustainability
sustainable development
responsibility
environmental behavior
environmental ethics
value-orientation
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http://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/39013Abstract
Im Horizont der Suche nach Zielvorgaben und Kriterien für Nachhaltigkeit beschäftigt sich der Essay mit dem Begriff der fairen Hinterlassenschaft. Kann die Beantwortung der Frage „Was sollte eine gegenwärtig lebende Generation von Menschen den folgenden hinterlassen, damit diese über die ihr zustehenden Grundlagen für ein menschenwürdiges Leben verfügen können?“ zu einem besseren Verständnis der Aufgaben einer Nachhaltigkeitspolitik beitragen? Kann die Wahrnehmung von Verantwortung für Nachhaltigkeit gefördert werden, wenn sie auf Hinterlassenschaften bezogen wird?
 Der Essay will das Konzept „faire Hinterlassenschaft“ in zwei Anläufen ausloten. Im ersten Teil werden nach grundlegenden begrifflichen Klärungen deskriptive und normative Aspekte anhand eines Beispiels – den Hinterlassenschaften einer Party auf einer Flusswiese – illustriert. Verschiedene Konzepte der Nachhaltigkeit – schwache und starke Nachhaltigkeit sowie Welterbe werden anschließend unter der Perspektive betrachtet, was sie jeweils zum Konzept der fairen Hinterlassen-schaft beitragen. Dabei spielen die Konzepte Kapital (Wert für andere), Selbstwert und Existenz- oder Daseinswert eine wichtige Rolle. Dabei wird deutlich, dass Hinterlassenschaften nicht nur eine materielle, sondern auch geistige Dimension haben, die mit dem Begriff Tradition angesprochen werden: Die Überlieferung von Wertvorstellungen gehören ebenso dazu wie die Weitergabe von Lebensgewohnheiten oder Vorurteilen. In zweiten Teil wird im Rahmen der allgemeinen Frage nach der Verantwortung für Hinterlassenschaften die Verantwortungsstruktur der modernen Wirtschaft betrachtet, die zugleich den Umgang mit materiellen Hinterlassenschaften regelt und selbst eine Hinterlassenschaft darstellt. Die Wirtschaft erweist sich als eine autonome Verantwortungsstruktur, deren Dynamik durch schöpferische Zerstörung gekennzeichnet werden kann. Eine solche Verantwortungsstruktur, die die Verantwortung für Hinterlassenschaften anonymisiert, stößt auf systematische Grenzen, wenn es um Daseinswerte und Selbstwerte geht. Demgemäß wird abschließend gefragt, ob nicht für bestimmte Dinge und Verhältnisse, wie sie etwa im Welterbe thematisiert werden, eine Art Garantenverantwortung seitens des Staates erforderlich ist. In einem Ausblick wird die Sorge formuliert, dass die Menschheit mit einer Gesamtzuständigkeit für ihre Hinterlassenschaften überfordert sein könnte.Date
2014-07-03Type
ArbeitspapierIdentifier
oai:gesis.izsoz.de:document/390131436-140X
http://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/39013
urn:nbn:de:0168-ssoar-390135