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http://econstor.eu/bitstream/10419/40165/1/635312646.pdfAbstract
utilitarianism,Expected Utility theory,catastrophic risksExpected Utility theory is not only applied to individual choices but also to ethical decisions, e.g. in cost-benefit analysis of climate change policy measures that affect future generations. In this context the crucial question arises whether EU theory is able to deal with 'catastrophic risks', i.e. risks of high, but very unlikely losses, in an ethically appealing way. In this paper we show that this is not the case. Rather, if in the framework of EU theory a plausible level of risk aversion is assumed, a 'tyranny of catastrophic risk' (TCR) emerges, i.e. project evaluation may be dominated by the catastrophic event even if its probability is negligibly small. With low degrees of risk aversion, however the catastrophic risk eventually has no impact at all when its probability goes to zero which is ethically not acceptable as well. -- Die Erwartungsnutzentheorie (EUT) kann nicht nur für Entscheidungen auf individueller Ebene angewandt werden, sondern auch aggregiert in ethischen Entscheidungssituationen, wie zum Beispiel in Kosten-Nutzen-Analysen bei der Evaluierung klimapoltischer Politik die vor allem zukünftige Generationen betreffen. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, inwiefern die die EUT mit katastrophalen Ereignissen mit extrem niedriger Wahrscheinlichkeit umgehen kann. In unserer Arbeit zeigen wir die Schwierigkeiten der EUT beim Umgang mit katastrophalen Ereignissen auf. Falls man eine hinreichende Risikoaversion annimmt, tritt eine 'Tyrannei der katastrophalen Risken' (TCR) auf. Die Projektevaluation kann dann von extrem unwahrscheinlichen Ereignissen dominiert werden. Falls die angenommene Risikoaversion sehr gering ist, kann es passieren, das solche katastrophalen Ereignisse überhaupt keinen Einfluss auf das Ergebnis haben, was aus ethischer Perspektive genauso bedenklich ist. Der Artikel trägt bei zu der Literatur über die Paradoxien der EUT, wie z.B. dem Allais-Paradoxon oder Martin Weitzmans 'dismal theorem'. Wir behandeln den spezifischen Fall von katastrophalen Ereignissen mit sehr hohen Schäden und sehr geringer Eintrittswahrscheinlichkeit, wie es etwa beim Klimawandel der Fall sein kann. Nach einem einleitenden Teil zeigen wir in heuristischer Art und Weise, dass es aus ethischen Gründen notwendig sein kann, die Zahlungsbereitschaft zur Vermeidung von Extremereignissen nach oben zu begrenzen. Wir formalisieren dann die sogenannte 'Tyrannei der katastrophalen Risiken' (TCR) und zeigen auf, dass das Auftreten der TCR fundamental von der Wahl der zugrunde liegenden Nutzenfunktion abhängt. Wir folgern, dass man eine unrealistisch niedrige Risikoaversion annehmen müsste, um die TCR zu vermeiden. Am Ende bennenen wir die Alternativen zur EUT, die allerdings katastrophale Risiken noch mehr berücksichtigen und so das Problem der TCR noch verschärfen können.
Type
preprintIdentifier
oai:RePEc:zbw:zewdip:10059RePEc:zbw:zewdip:10059
http://econstor.eu/bitstream/10419/40165/1/635312646.pdf