Effectiveness of programmes as part of primary prevention demonstrated on the example of cardiovascular diseases and the metabolic syndrome
Keywords
Technologiegutachtenbasierte Medizin
meta analysis
social economic factors
Pharmaökonomie
Gesundheit
Bewegung
review literature
therapy
Beurteilung
gesundheitsökonomische Studien
Herz-Kreislauf-Krankheiten
Technikfolgen-Abschätzung, biomedizinische
Prophylaxe
Übersichtsarbeit
Verblindung
primäre Prävention
effectiveness
kardiovaskuläre Erkrankungen
Risikoabschätzung
life style
multicenter studies as topic
specifity
medizinische Beurteilung
RCT
meta-analysis
medical costs
metabolisches Syndrom X
placebo
Gesundheitsaktion
placebo effect
Hirnschlag
klinische Studien
diabetes mellitus
health policy
health economic studies
evaluation studies as topic
Programmeffektivität
Gesundheitssektor
systematic review
HTA
technology
Schlaganfall
medizinische Bewertung
Methodik
medical assessment
Gesundheitserziehung
EBM
multicenter trial
metabolisches Syndrom
cost effectiveness
blinding
Gesundheitsförderung
Evaluationsstudien
Diagnose
Kosten-Effektivität
Lipidstoffwechsel
Wirksamkeit
judgment
controlled clinical trial
adiposity
Krankheitskosten
randomised trial
Placeboeffekt
randomisierter Versuch
Fettleibigkeit
Entscheidungsfindung
CT
prospective studies
Gesundheitsökonomie
Modelle, ökonomische
lipometabolism
Ernährung
prevention
cross-over-Studien
prevention research
kontrollierte klinische Studie
cross-over
sozioökonomische Faktoren
models, economic
Gesundheitsziele
evidence based medicine
heart disease
RCT
Insulinresistenz
Fettstoffwechsel
humans
primary prevention
random
Ethik
Pflege
nutritional physiological phenomena
peer review
program evaluation
metabolic syndrome X
risk assessment
Blutglucose
efficiency
Übergewicht
Kostenkontrolle
crossover
randomized controlled trial
insulin resistance
clinical trial
Randomisierung
randomised controlled trial
quality of life
Präventionsprogramm
Kostenreduktion
prevention program
Peer Review
Ökonomie
economics, medical
health campaign
meta analysis as topic
costs
Kosteneffektivität
Gesundheitskampagne
Technologiebewertung
Technologiebeurteilung
zerebrovaskulärer Insult
apoplexia
Präventionsforschung
Kostensenkung
Apoplexie
movement
Kosten- Effektivität
Stoffwechselstörung
review
technology, medical
rehabilitation
kontrollierte klinische Studien
clinical trials as topic
care
research article
insult
randomisierte klinische Studie
Herzkrankheiten
multizentrische Studien
kontrollierte klinische Versuche
cost control
systematische Übersicht
Kosten und Kostenanalyse
randomisierte Studie
cost analysis
behavior therapy
randomised clinical trial
randomisierte kontrollierte Studien
klinische Studie
juridical
metabolic syndrome
Zuckerkrankheit
Vorbeugung
randomisierte Zuordnung
pharmaeconomics
Lebensqualitäten
Lebensqualität
research-article
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Übersichtsliteratur
Rechte
Kostenanalyse
Plazeboeffekt
accident
Bluthochdruck
stroke
evidenzbasierte Medizin
Gesundheitswesen
hypertension
randomized trial
Spezifität
prophylaxis
evidence-based medicine
lipid metabolism
verblindet
health care action
methods
blood glucose
review literature as topic
Kosten
heart diseases
socioeconomics
program effectiveness
treatment
Präventivmedizin
cardiovascular diseases
Therapie
health economics
Entspannung
Blutglukose
Mensch
Primärprävention
prospektive Studien
cost reduction
CCT
Sensitivität
Recht
economic aspect
blood sugar
Herzkrankheit
Meta-Analyse
Insult
Verhaltenstherapie
Prävention
Metaanalyse
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sozialökonomische Faktoren
Gesundheitspolitik
Methoden
Reha
Forschungsartikel
cost-cutting
Hypertonie
sickness costs
biomedical technology assessment
effectiveness, cost
EbM
relaxation
medical evaluation
technical report
Zufall
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Sozioökonomie
Placebo
efficacy
cerebrovascular accident
economics
cost-effectiveness
life qualities
blinded
Blutzucker
overweight
health technology assessment
Kosten-Nutzen-Analyse
Lebensstil
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controlled clinical trials as topic
randomized controlled trials as topic
sensitivity
costs and cost analysis
randomized clinical trial
technology evaluation
randomisation
apoplexy
Rehabilitation
ökonomischer Aspekt
technology assessment
Gesundheitsfinanzierung
health promotion
health care sector
Behandlung
sozio-ökonomische Faktoren
preventive medicine
Technologie, medizinische
health
decision making
Genauigkeitsstudie
Validierungsstudien
validation studies
kardiovaskuläre Erkrankung
Plazebos
technology assessment, biomedical
Diabetes mellitus
preventive care
randomisierte kontrollierte Studie
Programmevaluierung
health education
Effektivität
ethics
Vorsorge
randomization
Full record
Show full item recordOnline Access
https://dx.doi.org/10.3205/hta000093http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0183-hta0000930
http://www.egms.de/en/journals/hta/2011-7/hta000093.shtml
Abstract
Hintergrund Der HTA-Bericht (HTA = Health Technology Assessment) befasst sich mit der Primärprävention von Krankheiten des Kreislaufsystems und des Diabetes mellitus Typ 2. In Deutschland sind 2009 rund 356.000 Menschen an Krankheiten des Kreislaufsystems verstorben. An Diabetes mellitus Typ 2 sind nach Schätzungen rund 6,3 Millionen erkrankt. Die von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschussten Maßnahmen zur Primärprävention sind überwiegend auf eine ausreichende körperliche Bewegung, eine ge-sunde Ernährung, auf Stressbewältigung und die Verminderung des Sucht- und Genussmittelkonsums ausgerichtet. Fragestellungen Welche lebensstilbezogenen Maßnahmen und/oder Programme zur Primärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen und des metabolischen Syndroms sind wirksam? Inwieweit wird durch diese Angebote die gesundheitliche Situation verbessert? Inwieweit werden durch diese Angebote vorhandene gesundheitliche Ressourcen und Fähigkeiten gestärkt? Gibt es Unterschiede hinsichtlich der Effektivität bei den Maßnahmen bezüglich verschiedener Settings oder Subgruppen?Welche lebensstilbezogenen Maßnahmen und/oder Programme zur Primärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen und des metabolischen Syndroms sind nachhaltig und kosteneffektiv? Welche Outcome-Parameter sind aus Sicht des Beitragzahlers entscheidend für die Bewertung der Effektivität? Gibt es unterschiedliche Wertigkeiten zwischen den Outcome-Parametern aus Sicht des Beitragzahlers, der Kostenträger und anderer Akteure?Welche ethischen und juristischen Aspekte sind zu berücksichtigen? Welche sozialen und/oder sozioökonomischen Parameter beeinflussen die Inanspruchnahme und Effektivität? Methodik Es erfolgt eine systematische Literaturrecherche in 35 Datenbanken. Eingeschlossen werden Übersichtsarbeiten, epidemiologische und klinische Studien sowie ökonomische Evaluationen, die über Primärpräventionsprogramme im Hinblick auf kardiovaskuläre Erkrankungen oder dem metabolischen Syndrom von 2005 bis 2010 berichten. Ergebnisse Insgesamt werden 44 Publikationen berücksichtigt. Die Studien belegen die Wirksamkeit der Programme zur Primärprävention. Programme zur Bewegung scheinen einen stärkeren Effekt zu haben als diejenigen zur Ernährung. Es zeigen sich auch psychologische Programme als wirksam, sofern sie kognitive Verhaltenstherapie beinhalten. Die identifizierten ökonomischen Studien deuten darauf hin, dass sich Programme zur kardiovaskulären Prävention kosteneffektiv durchführen lassen. Besonders kosteneffektiv und nachhaltig zeigen sich Maßnahmen, die auf die breite allgemeine Bevölkerung ausgerichtet sind. Diskussion Es gibt eine große Bandbreite von primärpräventiv wirksamen lebensstilbezogenen Maßnahmen mit hoher Evidenz. Die ermittelten Zielgrößen und Ergebnisse sind konsistent mit den Empfehlungen der beiden identifi-zierten evidenzbasierten Leitlinien hinsichtlich der Empfehlungen zum Lebensstil und zur gesunden Ernährung. Zudem wird die Kosteneffektivität primärer Präventionsangebote belegt. Dennoch ist bezüglich der ökonomischen Evaluationen festzustellen, dass diese Aussage auf sehr wenigen Untersuchungen beruht und die Übertragbarkeit kritisch zu bewerten ist, da die Studien überwiegend aus dem amerikanischen Gesundheitssystem stammen. Schlussfolgerung Insgesamt ist ein ganzheitlicher Settingansatz mit edukativen, somatischen, psychosozialen und bewegungstherapeutischen Komponenten zu empfehlen. Die Nachhaltigkeit einer Präventionsmaßnahme ist von Programm zu Programm zu gewährleisten. Um valide Aussagen über die längerfristige Wirksamkeit treffen zu können, sind Langzeitstudien erforderlich. In der aktuell praktizierten Evaluation der Inanspruchnahme primärpräventiver Leistungen durch die Krankenkassen besteht ein wesentliches Defizit - vor allem zum ganzheitlichen Settingansatz - hinsichtlich der evidenzbasierten Bewertung der verordneten Präventionsmaßnahmen. In Bezug auf die ethische, soziale und ökonomische Evaluation ist die Studienlage als mangelhaft einzuschätzen. Insbesondere in sozial benachteiligten Brennpunkten ist die Lage zu analysieren und gezielt auf den Präventionsbedarf einzugehen.Background The HTA-report (HTA = Health Technology Assessment) deals with the primary prevention of cardiovascular diseases and diabetes mellitus type 2. In 2009 approximately 356,000 people died in Germany due to cardiovascular diseases. According to estimations about 6.3 million people are suffering from diabetes mellitus type 2. The interventions that are subsidized by the public health insurance are mainly focused on sufficient physical activities, healthy nutrition, stress management and the reduction of the consumption of addictive drugs and luxury food. Objectives Which lifestyle-related measures and/or programmes for primary prevention of cardiovascular diseases and of the metabolic syndrome are effective? To what extent will the health status be improved by these offers? To what extent will existing health resources and skills be strengthened by these offers? Are there any differences regarding the effectiveness among the interventions with respect to different settings or subgroups?Which lifestyle-related interventions and/or programmes for primary prevention of cardiovascular diseases and of the metabolic syndrome are sustainable and cost-effective? Which outcome parameters are in the view of the contributors decisive for the evaluation of the effectiveness? In the view of the contributor are there different values between the outcome parameters? In the view of the payers and other actors are there different values between the outcome parameters?Which ethical and juridical factors have to be considered? Which social and/or socio-economic parameters influence the use of the services and effectiveness? Methods A systematic literature research is done in 35 databases. For the period 2005 to 2010, reviews, epidemiological and clinical studies as well as economical evaluations which deal with primary prevention programmes regarding cardiovascular diseases or the metabolic syndrome are included. Results 44 publications meet the inclusion criteria. These studies confirm the effectiveness of the primary prevention programmes. Physical activity programs seem to have a stronger effect than nutrition programmes. Psychological programmes prove as well effectiveness, if they include cognitive behaviour therapy. The identified economical studies indicate that programmes for cardiovascular prevention can be conducted cost-effectively. Interventions that focus on the general population turn out to be particularly cost-effective and sustainable. Discussion There is a wide range of primary preventive effective lifestyle-related interventions with high evidence. The outcomes and results are consistent with the recommendations of the two identified evidence-based guidelines regarding the recommendations on lifestyle and healthy nutrition. Furthermore, the cost-effectiveness of primary prevention services is proven. With regard to the economical studies it is however worth noting that this result is based on very few publications. The transferability has to be critically assessed as the studies mainly originate from the American health system. Conclusion On the whole a comprehensive setting approach with educative, somatic, psychosocial and activity therapeutic components is recommended. The sustainability of a prevention intervention must be ensured from programme to programme. Long-term studies are necessary to make valid statements regarding the sustainable effectiveness: There is an essential deficit in the current practiced evaluation of the use of primary prevention services provided by the health insurance - mainly regarding the comprehensive setting approach - regarding the evidence-based evaluation of the prescribed preventive interventions. With regard to the ethical, social and economical evaluation the research situation is deficient. The situation has to be particularly analyzed for the socially deprived and one has to respond to their specific needs for prevention.
Date
2011-04-01Type
ArticleIdentifier
oai:oai-gms.dimdi.de:GAhta000093http://dx.doi.org/10.3205/hta000093
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0183-hta0000930
http://www.egms.de/en/journals/hta/2011-7/hta000093.shtml
Copyright/License
http://www.egms.de/en/terms.htmCollections
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Informative value of Patient Reported Outcomes (PRO) in Health Technology Assessment (HTA)Raspe H; Brettschneider C; Lühmann D (German Medical Science GMS Publishing House; Düsseldorf, 2011-02-02)Hintergrund und Zielsetzung Patient-Reported Outcome (PRO) wird als Oberbegriff für unterschiedliche Konzepte zur Messung subjektiv empfundener Gesundheitszustände verwendet. Sie sind dadurch gekennzeichnet, dass der Patient selbst seine Einschätzung berichtet. Um den Stellenwert von PRO im Kontext von HTA-Verfahren (HTA = Health Technology Assessment) zu beschreiben, wird zunächst eine Übersicht über Konzepte, Klassifikationen und methodische Messansätze erstellt. Diese Übersicht wird ergänzt um eine empirische Analyse von klinischen Studien und HTA-Berichten mit dem Ziel, Art, Häufigkeit und Konsequenzen der verwendeten PRO zu dokumentieren. Methodik Beide Fragestellungen werden mithilfe von systematischen Literaturübersichten bearbeitet. Für den methodischen Teil wird in den medizinnahen Datenbanken des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) mit einer Recherchestrategie aus drei Modulen im Zeitraum von 1990 bis 2009 gesucht. Die Recherche nach randomisierten klinischen Studien (RCT) zu den Krankheitsbildern rheumatoide Arthritis (RA) und Mammakarzinom erfolgt ebenfalls in den Datenbanken des DIMDI, für den Zeitraum von 2005 bis 2009. Die Recherche nach HTA-Berichten und -Methodenpapieren umfasst die Datenbanken des Centre for Reviews and Dissemination (CRD) und Handsuchen. Für alle Fragestellungen werden spezifische Ein- und Ausschlusskriterien zur Literaturselektion definiert. Die methodische Qualität der RCT wird mithilfe eines in Anlehnung an das "Risk of Bias Tool" der Cochrane Collaboration konzipierten Instruments bewertet. Die Informationsextraktion erfolgt für den methodischen Teil strukturiert durch die Kapitelgliederung, für den empirischen Teil in Extraktionsbögen. Alle Informationen werden qualitativ beschreibend zusammengefasst. Ergebnisse Aus den Recherchen können 158 Dokumente zur Bearbeitung der methodischen Fragestellungen (87 Dokumente zu Definition/Klassifikation; 125 Dokumente zur Operationalisierung) und 225 RCT (77 RA, 148 Mammakarzinom) sowie 40 HTA-Berichte zur Bearbeitung der empirischen Fragestellungen gewonnen werden. Die Analysen zu Definitionen bestätigen PRO als Oberbegriff für eine Vielzahl von patientenberichteten Endpunkten. Das neueste Klassifikationssystem ermöglicht die Beschreibung der PRO nach dem Konstrukt, der Zielpopulation und der Messmethode. Ausführungen zur Operationalisierung beziehen sich auf den Konzeptrahmen, die Instrumentenentwicklung, -eigenschaften und -modifikationsmöglichkeiten. Von 59 Studien zur Antikörpertherapie der RA verwenden sieben ausschließlich PRO, 38 gemischte Zielgrößen (American College of Rheumatology [ACR], Disease Activity Score [DAS]) und zehn rein klinische bzw. radiologische Parameter als primäre Outcomes. Von 123 Studien zur Chemotherapie des Mammakarzinoms stützen sich nur sechs auf PRO als primäre Zielgröße; 98 Studien gebrauchen klinische Parameter (Überlebenszeit, Tumoransprechen, Progression). Abweichungen von der Gesamtzahl resultieren aus ungenauen Angaben der Zielgrößen. Diese Verteilung spiegelt sich auch in den analysierten HTA-Berichten wieder. In den Berichten zur RA werden durchweg PRO-Zielgrößen berichtet, während in den Berichten zum Mammakarzinom dies in knapp der Hälfte der Publikationen der Fall ist. Zusammenhänge zwischen Studienqualität und der Verwendung von PRO sind nicht erkennbar. Schlussfolgerungen Für die Definition und die Klassifikation von PRO existieren inzwischen schlüssige Konzepte, deren Umsetzung wissenschaftlichen Kriterien genügen muss. Die Häufigkeit und die Art der in klinischen Studien verwendeten PRO variieren abhängig vom untersuchten Krankheitsbild. Im Kontext von HTA wird die Notwendigkeit zur Erfassung von PRO wahrgenommen, bei fehlenden Daten wird Forschungsbedarf formuliert.
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Prävention des Alkoholmissbrauchs von Kindern, Jugendlichen und jungen ErwachsenenDietl M; Korczak D; Steinhauser G (German Medical Science GMS Publishing House; Düsseldorf, 2011-07-22)Hintergrund Trotz verschiedenster Maßnahmen zur Prävention des riskanten Alkoholkonsums von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist ein Anstieg der Alkoholvergiftungen von Zehn- bis unter 20-Jährigen zu beobachten. Fragestellungen Es wird eine Übersicht der aktuellen Literatur sowie des deutschen föderalen Präventionssystems zu verhältnis- und verhaltenspräventiven Maßnahmen hinsichtlich riskanter Alkoholkonsummuster bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, Identifikation effektiver Komponenten sowie die Beurteilung aktueller Präventionsprogramme hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit erstellt. Methodik Es erfolgt eine systematische Literaturrecherche in 34 Datenbanken mit vier Schlagwortblöcken (Alkohol; Prävention; Behandlung; Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene). Ergebnisse Es werden 401 Studien gefunden und 59 für den HTA-Bericht (HTA = Health Technology Assessment) ausgewählt. Die Mehrzahl der Studien stammt aus den USA, neun Studien sind aus Deutschland. Wirksam sind ein Familieninterventionsprogramm, personalisierte computergestützte Interventionen an Schulen, Colleges und Universitäten, kurze motivierende Interventionen und Elemente der Verhältnisprävention, z. B. die Erhöhung von Alkoholpreisen und Steuern. Diskussion Unter den 59 Studien sind drei Metaanalysen, 15 Reviews und 17 randomisierte kontrollierte Studien (RCT) und 18 Kohortenstudien. Trotz dieser insgesamt hohen Qualität der Studienanlage, leiden zahlreiche Studien unter methodischen Mängeln (fehlende Randomisierungen, fehlende oder kurze Nachkontrollen, unklar definierte Messparameter). Die Übertragbarkeit US-amerikanischer Ergebnisse auf Deutschland ist problematisch. Nur wenige Maßnahmen erzielen dauerhafte Reduktionen der Alkoholkonsumhäufigkeit oder -menge. Schlussfolgerung Der HTA-Bericht zeigt die Notwendigkeit der Entwicklung von spezifischen und zielgruppenorientierten Präventionsmaßnahmen für den deutschen Kontext. Dazu gehören die verbindliche Definition von Zielgrößen (Reduktion des Konsums, Änderung des Verhaltens) sowie eine verbindliche Definition und empirische Bestimmung riskanten Alkoholkonsums. Vor der Einführung von Präventionsmaßnahmen sollte deren Wirksamkeit eindeutig belegt sein. Gegenwärtig sind Präventionsmaßnahmen zur Reduktion oder Verhinderung von riskantem Alkoholkonsum in Deutschland nicht ausreichend auf ihre nachhaltige Wirksamkeit hin evaluiert.
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Versorgungssituation in der Schmerztherapie in Deutschland im internationalen Vergleich hinsichtlich Über-, Unter- oder FehlversorgungDietl M; Korczak D (German Medical Science GMS Publishing House; Düsseldorf, 2011-04-19)Hintergrund Der HTA-Bericht (HTA = Health Technology Assessment) befasst sich mit Über-, Unter- oder Fehlversorgung in der Schmerztherapie. Chronische Schmerzen sind insbesondere in Deutschland ein häufiger Grund für Arbeitsausfälle und Frühberentung. Daher stellen sie neben einer Einschränkung der Lebensqualität für die Betroffenen eine beachtliche ökonomische Belastung für die Gesellschaft dar. Fragestellungen Welche Erkrankungen sind in Bezug auf die Schmerztherapie besonders relevant? Wie gestaltet sich die sozialmedizinische Versorgungslage hinsichtlich Schmerzinstitutionen in Deutschland? Wie ist die sozialmedizinische Versorgungssituation in der Schmerztherapie im internationalen Vergleich? Welche Effekte, Kosten bzw. Kosteneffekte lassen sich hinsichtlich der Schmerztherapie auf der Mikro-, der Meso- und der Makroebene darstellen? Bei welchen sozialmedizinischen Leistungen im Rahmen der Schmerztherapie besteht Unter-, Fehl-, Überversorgung bezüglich der Mikro-, der Meso- und der Makroebene? Welche sich auf die Kosten und/oder Kosteneffektivität auswirkenden medizinischen und organisatorischen Aspekte sind bei der Versorgung von Schmerz/chronischem Schmerz besonders zu beachten? Welchen Einfluss haben die individuellen Bedürfnisse des Patienten (Mikroebene) in unterschiedlichen Situationen der Schmerzbelastung (z. B. Palliativsituation) auf die Meso- und die Makroebene? Welche sozialmedizinischen und ethischen Aspekte sind bei der angemessenen Versorgung chronischer Schmerzen in den einzelnen Ebenen besonders zu berücksichtigen? Ist die Berücksichtigung dieser Aspekte geeignet, eine Über-, Unter- oder Fehlversorgung zu vermeiden? Sind juristische Fragestellungen im Versorgungsalltag chronischer Schmerzpatienten, vor allem in der Palliativversorgung, berücksichtigt? Auf welcher Ebene kann durch geeignete Maßnahmen einer Über-, Unter- oder Fehlversorgung vorgebeugt, diese verhindert und/oder behoben werden? Methodik Es erfolgt eine systematische Literaturrecherche in 35 Datenbanken. Eingeschlossen werden Übersichtsarbeiten, epidemiologische und klinische Studien sowie ökonomische Evaluationen, die über die Schmerztherapie und insbesondere die Palliativversorgung in den Jahren 2005 bis 2010 berichten. Ergebnisse Insgesamt werden 47 Publikationen berücksichtigt. Es wird Unterversorgung bei Akupunktur, Über- und Fehlversorgung hinsichtlich Opiatverschreibung und Überversorgung bei unspezifischen Brust- und bei chronischen Lendenwirbelsäulenschmerzen (LBP) beobachtet. Die Ergebnisse zeigen den Nutzen und die Kosteneffektivität interdisziplinären Vorgehens sowie multiprofessioneller Ansätze, multimodaler Schmerztherapie und sektorenübergreifender integrierter Versorgung. Über die Versorgungslage im Hinblick auf das Angebot an schmerztherapeutischen und palliativmedizinischen Einrichtungen können nur grobe Richtwerte ermittelt werden, da die Datenlage völlig unzureichend ist. Diskussion Aufgrund der weit gefassten Fragestellung enthält der Bericht zwangsläufig verschiedene Zielgrößen und Studiendesigns, die sich teilweise qualitativ stark unterscheiden. Im palliativen Bereich gewinnen stationäre Hospize und Palliativstationen sowie ambulante Hospizdienste zunehmend an Bedeutung. Palliativmedizinische Versorgung gilt als Grundrecht aller Sterbenskranker. Schlussfolgerung Der HTA-Bericht zeigt trotz der relativ hohen Anzahl an Untersuchungen aus Deutschland massive Defizite in der Versorgungsforschung. Basierend auf den Untersuchungen lässt sich ein weiterer Ausbau der ambulanten Schmerz- und Palliativversorgung empfehlen. Für alle beteiligten Berufsgruppen sind Verbesserungen der Aus-, Fort- und Weiterbildung anzustreben. Es bedarf einer eigenständigen empirischen Untersuchung zur Ermittlung der Über-, Unter- und Fehlversorgung in der Schmerzversorgung.