Gesellschaftstransformation als sozialer Wandlungstyp: eine komparative Analyse
Author(s)
Kollmorgen, RajKeywords
Sociology & anthropologyPolitical science
Politikwissenschaft
Soziologie, Anthropologie
Macrosociology, Analysis of Whole Societies
Political Process, Elections, Political Sociology, Political Culture
General Sociology, Basic Research, General Concepts and History of Sociology, Sociological Theories
Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Soziologie von Gesamtgesellschaften
politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
politisches System
politischer Prozess
Transformation
Japan
Globalisierung
Europa
Mitteleuropa
Asien
postsozialistisches Land
Ostasien
Wirtschaftssystem
Sozialwissenschaft
Forschungsgegenstand
postkommunistische Gesellschaft
sozialer Wandel
Forschungsansatz
Demokratisierung
Modernisierung
Osteuropa
political lawsuit
post-socialist country
modernization
Eastern Europe
Asia
post-communist society
economic system
Far East
transformation
Europe
democratization
social science
research topic
Central Europe
research approach
globalization
political system
Japan
social change
descriptive study
basic research
Grundlagenforschung
deskriptive Studie
Full record
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http://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/20616Abstract
Der Beitrag erörtert die Frage, ob Transformationen - genauer: Gesellschaftstransformationen - einen eigenen Typ sozialen Wandels darstellen. In diesem Zusammenhang lautet die zu untersuchende Ausgangsthese, dass Gesellschaftstransformation einen eigenen sozialen Wandlungstypus mit spezifischen Merkmalen repräsentiert, der aber nicht auf die postsozialistischen Umwälzungen eingeschränkt werden kann. Vielmehr stellen letztere einen freilich herausragenden historischen Subtyp dar. Nach einigen theoretisch-methodologischen Überlegungen zur komparativen Analyse werden im ersten Schritt zunächst die postsozialistischen Umbrüche in Mittelost- und Osteuropa seit 1989 betrachtet. Unabhängig davon, ob es sich - gemessen am großen Projekt der Jahre 1989/90 - um eher fortgeschrittene 'erfolgreiche' oder weniger 'erfolgreiche' Transformationen' handelt: Nirgendwo entstehen Duplikate des Westens; Wirtschaftsordnungen, politische Systeme und Sozio-Kulturen erhalten im doppelten Sinne ihre Eigenheiten. Im zweiten Schritt wird dann in komparativer Perspektive nach historisch vergleichbaren, dabei vor allem ähnlichen Transformationen gefragt. Auf diese Weise wird geklärt, ob es sich bei Gesellschaftstransformationen um einen eigenen Typus handelt - und zwar über die postsozialistischen Fälle hinausgehend. Es werden drei Gruppen divergenter und similärer Wandlungsprozesse unterschieden: (1) archetypische Modernisierungen und neueste Globalisierung, (2) Demokratisierung und 'Entwicklung' sowie (3) 'nachholende Modernisierungen' im Osten Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Vor dem Hintergrund der vorgestellten Vergleichsfälle erscheinen die postsozialistischen Transformationen mit ihren Phänomenen und ihren Ursachenkomplexen keineswegs als einmalig und unvergleichbar. Darauf aufbauend wird im dritten Schritt Gesellschaftstransformation als Typ sozialen Wandels hinsichtlich des Begriffes, der Struktur und Grundtypen umrissen. Im vierten Schritt werden abschließend einige Folgerungen für die (Re-)Orientierung der Transformationsforschung gezogen. (ICG2)Date
2010-11-19Type
journal articleIdentifier
oai:gesis.izsoz.de:document/20616http://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/20616
urn:nbn:de:0168-ssoar-206166
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