Dagestan: Russlands schwierigste Teilrepublik: politische und religiöse Entwicklung am "Berg der Sprachen"
Contributor(s)
Stiftung Wissenschaft und Politik -SWP- Deutsches Institut für Internationale Politik und SicherheitKeywords
PolitikwissenschaftPolitical science
Dagestan
Peace and Conflict Research, International Conflicts, Security Policy
Political Process, Elections, Political Sociology, Political Culture
Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheitspolitik
politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
nationality
Islam
Caucasus region
Russia
socioeconomic development
political development
Islamization
violence
conflict
ethnic relations
ethnic conflict
religion
domestic policy
USSR successor state
fundamentalism
ideology
Kaukasusregion
Russland
ethnischer Konflikt
Islam
Fundamentalismus
Innenpolitik
sozioökonomische Entwicklung
politische Entwicklung
Konflikt
Ideologie
Gewalt
Nationalität
Islamisierung
Religion
UdSSR-Nachfolgestaat
ethnische Beziehungen
10500
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http://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/43238Abstract
"Der Ukraine-Konflikt hat seit 2014 den Nordkaukasus aus der Berichterstattung in und über Russland verdrängt. Doch an seiner kaukasischen Staatsperipherie ist Russland auch weiterhin mit Herausforderungen konfrontiert, die seine innere Sicherheit und die Stabilität als Vielvölkerstaat betreffen. Dagestan - die größte kaukasische Teilrepublik - bildete dabei in den letzten fünf Jahren einen Brennpunkt der Kämpfe zwischen Sicherheitskräften und bewaffnetem Untergrund. Mit einem Führungswechsel im 'Kaukasus-Emirat' wurde Dagestan auch zum ideologischen und logistischen Zentrum eines nordkaukasischen Jihadismus; in dieser Hinsicht hat die Teilrepublik damit Tschetschenien überholt. Welchen Einfluss hatten die Kriege in Tschetschenien auf die Nachbarrepublik? Wie hat sich nach Ende der Sowjetunion die religiöse 'Wiedergeburt' in diesem Landesteil Russlands vollzogen, wo der Islam tiefer verwurzelt ist als in anderen Gebieten der Föderation? Wie wirkt sich die große ethnische Vielfalt Dagestans auf das politische und gesellschaftliche Leben der Republik aus? Die vorliegende Studie widmet sich diesen Fragen und thematisiert damit Problemfelder, durch die sich Dagestan als schwierigste Teilrepublik Russlands hervorhebt." (Autorenreferat)Date
2015-06-03Type
ArbeitspapierIdentifier
oai:gesis.izsoz.de:document/432381611-6372
http://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/43238
urn:nbn:de:0168-ssoar-432382
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Modernisierung contra Demokratisierung: Putins russischer WegHessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung; Spanger, Hans-Joachim (DEUFrankfurt am Main, 2012-02-14)Der Beitrag beleuchtet kritisch den Prozess der 'gelenkten Demokratie' unter Präsident Putin in Russland. Putin und der Putinismus gelten zusehends als Synonym für eine autoritäre Politik, die zwar die wirtschaftliche Modernisierung des Landes vorantreiben will, dafür aber die Demokratie zu opfern bereit ist. Den vielfältigen Bekenntnissen des Präsidenten zur Freiheit und Demokratie sind jedenfalls bislang ganz überwiegend genau entgegengesetzte Taten gefolgt. Die gängigen Demokratie-Indices (Bertelsmann Transformation Index, Freedom House u.a.) gelangen bei der Einordnung Russlands zu auffallend unterschiedlichen Ergebnissen und bieten daher kaum Orientierungen. Ferner gibt es in der Wissenschaft beträchtliche Differenzen zur Frage der Ursachen für die allenthalben registrierten autoritären Tendenzen sowie bezüglich der demokratischen Entwicklungsperspektiven. Dabei sind zugespitzt eine russophobe und eine russophile Schule zu unterscheiden. Einen alternativen Zugang eröffnet die Analyse Russlands als Bestandteil der semi-autoritären Grauzone: Hatte es am Beginn der 'dritten Welle' noch den Anschein, als würden einer erfolgreichen Demokratisierung keinerlei strukturelle Barrieren entgegen stehen, so können diese angesichts der wachsenden Zahl autoritärer Abweichungen nicht länger ignoriert werden. In Russland sind die Grundlagen des 'dominanten Machtzentrums' bereits unter Jelzin entstanden. Dessen Charakteristika haben sich aber erst im konsolidierenden Übergang von Jelzins oligarchisch-deliberativem zu Putins bürokratisch-zentralistischem Autoritarismus herausgebildet. Beide Varianten sind auf jeweils eigene Weise ein typisches Merkmal von Rohstoffökonomien und beide sind Formen eines 'crony capitalism', der auf der innigen Verbindung zwischen der Staatsbürokratie und großen Kapitalgruppen beruht. Die Stärkung des Regimes - nicht aber des Staates - zeigt sich exemplarisch in der Jukos-Affäre. In ihr sind das politische Ziel, einem besonders aggressiven und prominenten Oligarchen - und damit auch allen anderen - die Grenzen aufzuzeigen, das Bedürfnis, die staatliche Kontrolle in einem Wirtschaftssektor zurückzugewinnen, der für Russland von existentieller Bedeutung ist, und ganz profane Gier eine charakteristische Verbindung eingegangen. Doch trotzdem ist und bleibt Putins Russland ein strategischer Partner, dessen Wert durch demokratische Defizite nicht geschmälert wird. Ein wirtschaftliches und politisches Interesse ist durchaus plausibel und rechtfertigt eine fortgesetzte Kooperation. Diese darf jedoch nicht dazu führen, vor den Defiziten die Augen zu verschließen. Vielmehr ist nach Ansicht des Autors die russische Führung öffentlich sowie in den von ihr geschätzten westlichen Clubs (G8 u.a.) in einen kontinuierlichen Dialog über die offiziell deklarierten demokratischen Ziele und deren Verwirklichung einzubinden. (ICG2)
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Out of the 'memory hole': alternative narratives of the Eritrean revolution in the diasporaConrad, Bettina (DEU, 2010-04-06)Der Beitrag beschreibt aus der Perspektive von nationalistischen und kritischen Exil-Eritreern die politischen Entwicklungen in Eritrea seit Ende der 1990er Jahre, die geprägt sind von militärischen Konflikten mit Äthiopien und den machtpolitischen Bestrebungen der Eritreischen Volksbefreiungsfront (EPLF) im eigenen Land. Die Ausführungen basieren auf dem Material einer Feldforschung von 1998 bis 2006, in der Websites, Wissenschaftstexte, Pamphlete, Flugblätter und Publikationen der eritreischen Opposition und ziviler Organisationen, Menschenrechtsberichte und persönliche Korrespondenz mit 'offiziellen' und inoffiziellen Eritreern ausgewertet werden. Im ersten Schritt wird zunächst beschrieben, wie die EPLF und die Bevölkerungsfront für Demokratie und Gerechtigkeit (PFDJ) die offizielle politische Geschichte des Landes, die sich durch die Anforderungen an eine nationalistische Massenbewegung auszeichnet, darstellen und damit den politischen Diskurs sowohl im Land als auch in der Diaspora dominieren. In diesem Zusammenhang werden nationalistische Schilderungen aus der Diaspora herangezogen, die sich als kollektives Gedächtnis mit kollektiver Amnesie charakterisieren lassen. Aber es ist auch ein (Wieder-)Aufkommen alternativer kritischer Wahrnehmungen des politischen Prozesses in Eritrea von Exil-Eritreern zu beobachten, die das politische Vorgehen der EPLF, vor allem die Verletzung der Menschenrechte, anprangern. Schließlich präsentiert sich das politische System in Eritrea als Militärregierung mit entsprechender politischer Hegemonie. In einem abschließenden Ausblick erörtert die Autorin die Frage, ob Diaspora-Foren wirklich einen transnationalen öffentlichen Raum herstellen können, um der Kritik an der politischen Situation in Eritrea eine wahrnehmbare Stimme zu geben. (ICG)
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