Author(s)
Hoppe, Hans-JoachimKeywords
Staatsformen und RegierungssystemePolitikwissenschaft
Systems of governments & states
Political science
Innenpolitische Lage/Entwicklung
Oberste Staatsorgane
Politische Partei
Wichtige Persönlichkeit der Politik
Politisch-gesellschaftliches Verhalten
Karriere/Laufbahn
Political Science
Political Process, Elections, Political Sociology, Political Culture
Political System, Constitution, Government
Staat, staatliche Organisationsformen
Politikwissenschaft
politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
president
post-socialist country
party
Bulgaria
government
elite
party system
political elite
Elite
politische Elite
Präsident
Regierung
Partei
Parteiensystem
postsozialistisches Land
Bulgarien
descriptive study
deskriptive Studie
Full record
Show full item recordOnline Access
http://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/4224Abstract
'Bulgarien verdient aus mehreren Gründen besondere Aufmerksamkeit: Unter den Reformstaaten des vormaligen Ostblocks ist es immer noch am wenigsten bekannt. Durch seine ungünstige Randposition im Südosten Europas, das Embargo gegen Rest-Jugoslawien und relativ geringe Förderung durch die EU ist es in seiner Entwicklung besonders beeinträchtigt. Während es wirtschaftlich und politisch zu den Schlußlichtern gehört, wächst seine strategische Rolle im Hinblick auf den labilen Zustand Ex-Jugoslawiens und der GUS-Länder. Sollte sich die Kontroverse zwischen dem Westen und Rußland in der Frage der NATO/EU-Osterweiterung weiter zuspitzen, wird Bulgarien erneut zu den Streitobjekten einer etwaigen Interessenabgrenzung gehören. Eine eventuelle Einbindung Bulgariens in die EU und NATO setzt genaue Kenntnisse über die gegenwärtige Führungsschicht voraus. Diese scheint sich auf den ersten Blick in einem desolaten Zustand zu befinden: Die prowestliche 'demokratische' Opposition der Wendezeit ist nach kaum einem Jahr Regierungsverantwortung zu Fall gebracht worden; die an die Macht zurückgekehrten Postkommunisten sind in ihrer Widersprüchlichkeit nicht leicht einzuschätzen. Doch gleichgültig welche Kräfte in der Gegenwart und in der Zukunft die Politik bestimmen - Sozialisten oder Demokraten -, erfahrungsgemäß wird sich Bulgariens Führung in der Außen- und Innenpolitik nach dem jeweils 'Mächtigeren' richten. Zur Untersuchung der jetzigen Führungsschicht Bulgariens werden neben der einschlägigen Literatur in erster Linie bulgarische Quellen, Presse- und Agenturmeldungen herangezogen. Dabei wird der Akzent weniger auf allgemeine soziologische Daten als auf die Vorstellung ganz konkreter Personen gelegt, die sich in den Hauptzentren der Macht befinden: so der Präsident mit seinem Stab, der Premier und seine Regierung, das Parlament und wichtige Personen und Gruppierungen außerhalb des Parlaments. Mit der Auswahl sollen zugleich Prognosen für die Zukunft ermöglicht werden.' (Autorenreferat)'Bulgaria is worthy of special attention for a number of reasons: it is still the least known of the reforming states of the former Eastern Bloc. Its development has been particularly severly impeded by its unfavourable marginal position in the extreme south-east of Europe, by the embargo against rump Yugoslavia, and by a relatively low level of support from the EU. While it still belongs to the tail-lights of Europe in economic and political terms, its strategic role is getting more important in view of the lability of ex-Yugoslavia and the countries of the CIS. Should the controversy between the West and Russia over the question of the extension of NATO and the EU towards the East continue to intensify, Bulgaria will once again be one of the bones of contention in attempts to demarcate the respective spheres of interest. The possibility of integrating Bulgaria into the EU and NATO calls for precise knowledge of the leadership elite as it currently stands. At first glance, this elite appears to be in a desolate condition: the pro-Western 'democratic' opposition of the final phase of the communist era was brought down after hardly a year of responsibility in government; the post-communists now returned to power are difficult to assess due to their internal contradictoriness. But regardless of which forces determine the country's policies now and in the future, be they socialists or democrats, experience indicates that Bulgaria's leadership will gear its foreign and domestic policies towards whoever is the 'more powerful' at the time. This study of the contemporary Bulgaria elites is based primarily upon bulgarian sources, press and agency reports and also on the pertinent literature. It places its emphasis less on presenting general sociological data as on portraying quite concrete persons who are moving at the main centres of power: for instance the president and his staff, the prime minister and his government, the parliament, and important personages and groups outside parliament. The selection is also intended to make prognoses as to the future possible.' (author's abstract)
Date
2009-01-21Type
research reportIdentifier
oai:gesis.izsoz.de:document/4224http://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/4224
urn:nbn:de:0168-ssoar-42249
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Out of the 'memory hole': alternative narratives of the Eritrean revolution in the diasporaConrad, Bettina (DEU, 2010-04-06)Der Beitrag beschreibt aus der Perspektive von nationalistischen und kritischen Exil-Eritreern die politischen Entwicklungen in Eritrea seit Ende der 1990er Jahre, die geprägt sind von militärischen Konflikten mit Äthiopien und den machtpolitischen Bestrebungen der Eritreischen Volksbefreiungsfront (EPLF) im eigenen Land. Die Ausführungen basieren auf dem Material einer Feldforschung von 1998 bis 2006, in der Websites, Wissenschaftstexte, Pamphlete, Flugblätter und Publikationen der eritreischen Opposition und ziviler Organisationen, Menschenrechtsberichte und persönliche Korrespondenz mit 'offiziellen' und inoffiziellen Eritreern ausgewertet werden. Im ersten Schritt wird zunächst beschrieben, wie die EPLF und die Bevölkerungsfront für Demokratie und Gerechtigkeit (PFDJ) die offizielle politische Geschichte des Landes, die sich durch die Anforderungen an eine nationalistische Massenbewegung auszeichnet, darstellen und damit den politischen Diskurs sowohl im Land als auch in der Diaspora dominieren. In diesem Zusammenhang werden nationalistische Schilderungen aus der Diaspora herangezogen, die sich als kollektives Gedächtnis mit kollektiver Amnesie charakterisieren lassen. Aber es ist auch ein (Wieder-)Aufkommen alternativer kritischer Wahrnehmungen des politischen Prozesses in Eritrea von Exil-Eritreern zu beobachten, die das politische Vorgehen der EPLF, vor allem die Verletzung der Menschenrechte, anprangern. Schließlich präsentiert sich das politische System in Eritrea als Militärregierung mit entsprechender politischer Hegemonie. In einem abschließenden Ausblick erörtert die Autorin die Frage, ob Diaspora-Foren wirklich einen transnationalen öffentlichen Raum herstellen können, um der Kritik an der politischen Situation in Eritrea eine wahrnehmbare Stimme zu geben. (ICG)
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