Judaica [Neue digitale Folge]
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Judaica. Neue digitale Folge (JNDF) ist eine 2019 gegründete wissenschaftliche Zeitschrift mit Peer Review zu allen Bereichen der Jüdischen Studien von der Antike bis zur Moderne. Sie erscheint zweimal pro Jahr. JNDF ist die Nachfolgezeitschrift der Judaica. Beiträge zum Verstehen des Judentums (hg. v. ZIID Zürcher Institut für interreligiösen Dialog), die in 74 Jahrgängen als Printversion erschien. Die neue Judaica veröffentlicht Artikel in deutscher, französischer und englischer Sprache. Wie ihre Vorgängerzeitschrift hat sie einen starken Bezug zur Judaistik der Schweizer Universitäten, steht aber selbstredend allen als wissenschaftliche Plattform offen. Redaktionssitz ist das Institut für Judaistik der Universität Bern. Neben Artikeln publiziert JNDF auch Rezensionen.
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Library contains vol. 1(2020) to current
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Recent Submissions
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„Ihr kleiner Finger ist dicker als meine Hüfte.“ Die Funktion von Topoi in der Responsa-Sammlung Ele Divre ha-BritIm Jahr 1819 wurde die Responsa-Sammlug Ele Divre ha-Brit, eine Sammlung von 22 Responsa, vom Hamburger Bert Din veröffentlicht, um die zuvor in Hamburg eingeführten Reformen abzuwerten und erheblich zu kritisieren. In diesem Aufsatz wird die in dieser Responsa-Sammlung vorkommende Rhetorik analysiert. Dabei soll der Fokus auf den in dieser Sammlung verwendeten Topoi liegen und die Funktion dieser Topoi herausgearbeitet werden. Damit werden in diesem Aufsatz die Responsa als literarische Texte verstanden und als solche untersucht. Damit folge ich in diesem Aufsatz dem von Mark Washofsky eingeschlagenen Weg, Responsa als Literatur zu analysieren.
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Die frühneuzeitlichen Talmudausgaben im Bestand des Jüdischen Museums der SchweizDer vorliegende Artikel untersucht drei frühneuzeitliche Bücher aus dem Bestand des Jüdischen Museums der Schweiz, die alle Talmuddrucke aus den Pressen von Daniel Bomberg (1483-1553) in Venedig oder Ambrosius Froben (1537-1602/03) in Basel enthalten. Beide Drucker gehören zu den wenigen, die im 16. Jahrhundert den Talmud in kompletten Ausgaben gedruckt haben. Während Bomberg die erste Talmudausgabe überhaupt druckte und sie bis heute als Meisterwerk in der Buchgeschichte gilt, wird der der «Basler Talmud», gedruckt von Froben aufgrund der angewendeten Zensur als verstümmelt betrachtet. Die Analyse umfasst neben der ausführlichen kulturhistorischen Einordnung der beiden Drucker und ihrer Arbeit auch einen Überblick über den Einfluss der christlichen Zensur auf die jüdische beziehungsweise hebräischsprachige Buchproduktion im 16. Jahrhundert in Europa, sowie eine Einschätzung der zeitgenössischen Nutzung hebräischer Bücher und des Talmuds. Anschliessend werden die drei Bände anhand ihres Inhalts, aber auch ihrer Materialität und den handschriftlichen Eintragungen analysiert und soweit möglich Thesen zur Provenienz und ihrem Weg in den Bestand des Jüdischen Museums der Schweiz aufgestellt.
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Die frühneuzeitlichen Talmudausgaben im Bestand des Jüdischen Museums der SchweizDer vorliegende Artikel untersucht drei frühneuzeitliche Bücher aus dem Bestand des Jüdischen Museums der Schweiz, die alle Talmuddrucke aus den Pressen von Daniel Bomberg (1483-1553) in Venedig oder Ambrosius Froben (1537-1602/03) in Basel enthalten. Beide Drucker gehören zu den wenigen, die im 16. Jahrhundert den Talmud in kompletten Ausgaben gedruckt haben. Während Bomberg die erste Talmudausgabe überhaupt druckte und sie bis heute als Meisterwerk in der Buchgeschichte gilt, wird der der «Basler Talmud», gedruckt von Froben aufgrund der angewendeten Zensur als verstümmelt betrachtet. Die Analyse umfasst neben der ausführlichen kulturhistorischen Einordnung der beiden Drucker und ihrer Arbeit auch einen Überblick über den Einfluss der christlichen Zensur auf die jüdische beziehungsweise hebräischsprachige Buchproduktion im 16. Jahrhundert in Europa, sowie eine Einschätzung der zeitgenössischen Nutzung hebräischer Bücher und des Talmuds. Anschliessend werden die drei Bände anhand ihres Inhalts, aber auch ihrer Materialität und den handschriftlichen Eintragungen analysiert und soweit möglich Thesen zur Provenienz und ihrem Weg in den Bestand des Jüdischen Museums der Schweiz aufgestellt.
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Fußspuren eines gaonäischen Midrasch zu Hiob (32:11) in Samuel b. Ḥofnis neu entdecktem Fragment (CUL T-S Ar. 46.156) – Kitāb lawāzim al-ḤukkāmIt is well established in research that the earlier sages (“Kadmonim” as well as “Rishonim”) had a broader access to Midrash sources than in modern times, due to changes in the forms of transmission of Jewish traditions. Since the 19th century, scholars have discovered and published fragments of Midrash literature, among other genres, from various recovered sources. Similar rediscoveries have also been made by scholars regarding the Geonim from Babylonia. The Geonic Age spanned the seventh to eleventh centuries in Babylonia. Whereas the early Geonic corpus was composed of collective oral traditions, the successors of Se’adya Gaon (882–942) specialized in the composition of individual halakhic codices. Known as “late monographic works,” the judges’ duties subgenre is the adjudicational and jurisprudential climax of this monographic genre. A fragment from the Cairo Genizah (CUL T-S Ar. 46.156) seems to match what is known to us as the introduction of the almost entirely lost Kitāb lawāzim al-ḥukkām by Samuel ben Ḥofni Gaon (d. 1013). From the Midrash traditions to Job, hardly anything has survived in the sources known to us. In this paper I would like to suggest that this introduction includes several remarks that could be remnants of a lost Misdrash to the book of Job, a biblical book that left almost no Rabbinic tradition behind. With the Genizah fragment presented here, it is suggested that the Geonim either had a midrash to Job that is unknown today; alternatively, they could have created such a midrash themselves - which was not unusual at the time, as scholars have recently elaborated. A third possibility could be the combination of these two literary components: The Geonim had earlier Midrash sources on Job, which they developed further, translated into Judeo-Arabic and adapted to the contemporary Zeitgeist.
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Lachen und GedächtnisDieser Aufsatz widmet sich den humoristischen Darstellungsstrategien der ethnographisch gefärbten Memoiren Jüdische Kulturbilder (1904) des ungarischen Rabbiners Armin Schnitzer (1836-1914). Nach der Einführung zu seiner Biografie, dem sozialhistorischen Kontext und einigen Grundbegriffen der Humorforschung folgt die Analyse der Realisierungsformen und Funktionen der Komik im Text. Besondere Aufmerksamkeit wird gewidmet den satirischen Ausdrucksformen der Sozialkritik, der Rolle von Humor als Bewältigungsstrategie von Alltagskonflikten, sowie der Selbststilisierung des Autors als moderner und traditionstreuer Rabbiner in der Zeit von Emanzipation und Assimilation.
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Al-Harizi’s Translation of Guide of the Perplexed II,25 and the Philosophical Implications for the Question of CreationThis article focuses on the various translations of an important chapter regarding the question of creation in Maimonides’s Guide II,25. I will try to explain the differences between the original Judeo-Arabic text and the R. Ibn Tibbon translation on the one hand, and the Al-Harizi translation and the Latin translation on the other hand, and account for some of the differences of interpretation. The first part of the article will describe the original meaning of the chapter and the internal tension between the different arguments that Maimonides explores. These internal tensions and contradictions can be interpreted as an indication that Maimonides was hiding his true esoteric eternalist opinion. In the second part of the article, I will analyze Al-Harizi’s translation and show that he made the text more coherent and more supportive of the creationist interpretation of Maimonides.