Pujas, Veronique2019-09-252019-09-252011-04-0220031861974760http://hdl.handle.net/20.500.12424/177415"Das Problem der Korruption nimmt heute einen zentralen Platz auf der politischen Agenda Westeuropas ein. Informationen über Korruption sind leicht zugänglich und die Medien berichten ausführlich über Skandale, in die Politiker oder politische Parteien verwickelt sind. In den Jahren 2001 und 2002 haben finanzielle Transparenz und Corporate Governance zunehmend Beachtung bei den Medien und in der Politik gefunden. Die Bemühungen zur Verhinderung von Geldwäsche haben als Konsequenz des 'Kampfes gegen den Terrorismus' nach dem 11. September zugenommen. Schneller als die Zusammenarbeit in den Bereichen Justiz und Inneres in Westeuropa haben sich in diesem internationalen Klima die Bekämpfung der Organisierten Kriminalität und die Kontrolle von Steueroasen entwickelt. Hauptgrund für die Bedeutungszunahme der Corporate Governance als Tagesordnungspunkt war der Zusammenbruch von Enron in den USA. In einigen westeuropäischen Ländern sahen sich die Regierungsparteien mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert, etwa in Frankreich, Deutschland, Italien und Portugal. Die politischen Auswirkungen dieser Vorwürfe waren unterschiedlich. Während die deutsche Regierung im Vorfeld der Bundestagswahlen Überlegungen zur Einführung einer Schwarzen Liste anstellte, wurde der französische Staatspräsident trotz der Anschuldigungen wieder gewählt, die die Debatte darüber anheizten, ob die Immunität des Staatspräsidenten aufgehoben werden sollte. In Italien führten die Korruptionsvorwürfe zu einem langen und noch immer andauernden Konflikt zwischen dem Ministerpräsidenten und der Judikative. Die Gesetzesänderungen der Regierung Berlusconi scheinen hauptsächlich den eigenen Interessen zu dienen und schränken die Rechenschaftspflicht der Exekutive ein."Pages: 15gerWith permission of the license/copyright holderintercultural valuesideologyPolitical ethicsEthics of political systemsPeace ethicsGovernance and ethicsBook chapter